Zusammensetzung der Energiekosten: Wie werden Strom- und Gaspreise berechnet?

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Die Energiekosten sind ein wesentlicher Bestandteil der monatlichen Haushaltsausgaben. Doch viele Verbraucher fragen sich: Wie setzen sich die Strom- und Gaspreise zusammen? Was bestimmt, wie viel wir am Ende auf unserer Rechnung bezahlen? Tatsächlich ist die Preisgestaltung bei Strom und Gas recht komplex und von zahlreichen Faktoren abhängig. In diesem Artikel klären wir, wie Strom- und Gaspreise berechnet werden, welche Bestandteile die Kosten beeinflussen und wie man als Verbraucher einen besseren Überblick über die eigenen Energiekosten erhält.

Grundlegende Faktoren für die Berechnung der Energiepreise

Sowohl Strom- als auch Gaspreise setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen, die auf verschiedene Einflussfaktoren zurückzuführen sind. Hierzu gehören:

  • Beschaffungskosten: Was der Energieversorger für den Einkauf des Stroms oder Gases zahlt.
  • Netznutzungsentgelte: Kosten, die für den Betrieb und die Wartung der Strom- und Gasnetze anfallen.
  • Steuern und Abgaben: Staatliche Abgaben, die auf den Verbrauch erhoben werden.
  • Vertriebskosten: Kosten für Verwaltung, Kundenservice und Marketing des Energieanbieters.

Diese Komponenten zusammen ergeben den Endpreis, den der Verbraucher zahlt. Je nach Anbieter und Tarif können sich die Kostenanteile jedoch stark unterscheiden.

Wie werden Strompreise berechnet?

Die Strompreise variieren je nach Region, Anbieter und Vertrag stark, doch die Grundkomponenten der Preisberechnung bleiben in den meisten Fällen gleich. Schauen wir uns die Hauptfaktoren, die den Strompreis bestimmen, im Detail an:

1. Beschaffungskosten für Strom

Ein großer Teil des Strompreises wird durch die Beschaffungskosten bestimmt. Das sind die Kosten, die der Energieversorger für den Einkauf von Strom auf den Strommärkten zahlen muss. Der Preis für Strom wird auf der Strombörse gehandelt und ist stark von der Nachfrage und dem Angebot abhängig.

Faktoren wie die Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien (etwa Wind- und Solarstrom), die Kosten für fossile Brennstoffe, geopolitische Krisen oder Wetterbedingungen können den Strompreis direkt beeinflussen. Schwankt das Angebot – etwa durch geringe Windstärken für die Windenergie – steigen die Preise, weil die Nachfrage auf weniger Angebot trifft.

2. Netznutzungsentgelte

Die Netznutzungsentgelte sind die Gebühren, die für den Transport des Stroms über das Stromnetz erhoben werden. Diese Kosten decken den Betrieb, die Instandhaltung und den Ausbau des Stromnetzes ab. Sie machen etwa 25 % bis 30 % des Strompreises aus.

Das Stromnetz muss ständig auf einem modernen Stand gehalten werden, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die Einführung von erneuerbaren Energien und die Verteilung von dezentralen Stromquellen erfordert zusätzlich Investitionen in das Netz, was sich ebenfalls in den Netzentgelten niederschlägt.

3. Steuern und Abgaben

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Strompreises sind die Steuern und Abgaben, die der Staat erhebt. Diese machen einen erheblichen Teil der Stromrechnung aus. In Österreich bestehen sie aus:

  • Elektrizitätsabgabe: Eine Verbrauchsabgabe, die je nach verbrauchter Strommenge anfällt.
  • Umsatzsteuer: Die Mehrwertsteuer beträgt 20 % und wird auf den Gesamtbetrag der Stromrechnung aufgeschlagen.
  • Ökostrompauschale: Diese Abgabe unterstützt den Ausbau erneuerbarer Energien, indem sie die Einspeisevergütung für grünen Strom subventioniert.

Zusammen machen Steuern und Abgaben etwa 40 % des Strompreises aus, sodass sie eine erhebliche Rolle bei der Preisgestaltung spielen.

4. Vertriebskosten des Stromanbieters

Zuletzt spielen auch die Vertriebskosten des Energieversorgers eine Rolle. Diese umfassen die Ausgaben für den Kundenservice, die Rechnungsstellung, das Marketing und die allgemeinen Verwaltungsaufgaben des Unternehmens. Da diese Kosten je nach Anbieter unterschiedlich sind, können sie von einem Versorger zum anderen variieren. Anbieter, die besonders günstige Tarife anbieten, haben oft schlankere Verwaltungsstrukturen.

Wie werden Gaspreise berechnet?

Ähnlich wie bei Strom setzen sich auch die Gaspreise aus mehreren Faktoren zusammen. Obwohl Gas und Strom unterschiedliche Märkte haben, sind die Preisgestaltungsmechanismen in vielen Bereichen vergleichbar. Hier sind die wichtigsten Bestandteile der Gaspreise:

1. Beschaffungskosten für Gas

Auch bei Erdgas spielen die Beschaffungskosten eine zentrale Rolle. Der Preis für Gas wird auf den internationalen Gasmärkten bestimmt, wo Erdgas wie eine Ware gehandelt wird. Die Kosten sind abhängig von Faktoren wie:

  • Rohstoffkosten: Die Preise für Erdgas können schwanken, je nachdem, wie viel Gas auf den globalen Märkten verfügbar ist. Geopolitische Spannungen, zum Beispiel Konflikte in den Förderregionen, können die Preise in die Höhe treiben.
  • Transportkosten: Erdgas muss häufig über weite Strecken transportiert werden, entweder durch Pipelines oder in flüssiger Form (LNG). Diese Transportkosten beeinflussen den Endpreis.

Die Beschaffungskosten machen etwa 40 % bis 50 % des Gaspreises aus.

2. Netznutzungsentgelte für Gas

Auch beim Gas müssen Netzentgelte bezahlt werden, um das Gas sicher und zuverlässig zu den Haushalten und Unternehmen zu transportieren. Diese Gebühren decken die Kosten für den Betrieb, die Instandhaltung und den Ausbau der Gasnetze ab. Netzentgelte machen ungefähr 20 % bis 25 % des Gaspreises aus.

Da das Gasnetz, ähnlich wie das Stromnetz, ständig gewartet und erweitert werden muss, sind diese Kosten ein fester Bestandteil der Gasrechnung.

3. Steuern und Abgaben auf Gas

Wie beim Strom gibt es auch beim Gasverbrauch staatliche Steuern und Abgaben. In Österreich gehören dazu:

  • Erdgasabgabe: Eine Verbrauchssteuer auf den Gasverbrauch.
  • Mehrwertsteuer: Auch hier beträgt die Umsatzsteuer 20 % und wird auf die Gesamtrechnung aufgeschlagen.

Diese Steuern und Abgaben machen etwa 15 % bis 20 % des Gaspreises aus.

4. Vertriebskosten des Gasanbieters

Die Vertriebskosten beinhalten auch hier die Kosten für Verwaltung, Kundenservice und Marketing des Energieversorgers. Sie machen etwa 10 % bis 15 % des Gaspreises aus. Auch hier können unterschiedliche Anbieter verschiedene Preismodelle und Effizienzgrade haben, die sich auf den Endpreis auswirken.

Einfluss von politischen und globalen Entwicklungen

Neben den oben genannten Faktoren werden die Energiepreise auch von politischen Entscheidungen und globalen Entwicklungen beeinflusst. Ein Beispiel dafür ist die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen wie Erdgas, das Österreich größtenteils aus dem Ausland bezieht. Konflikte in den Förderländern oder Änderungen in den Handelsbeziehungen können die Kosten stark beeinflussen.

Zudem spielen nationale und europäische Klimapolitiken eine immer größere Rolle bei der Gestaltung der Energiepreise. Mit dem Ziel, die CO2-Emissionen zu reduzieren, werden Abgaben auf fossile Brennstoffe steigen. Gleichzeitig wird der Einsatz erneuerbarer Energien stärker gefördert, was langfristig die Energiekosten stabilisieren könnte.

Wie können Verbraucher ihre Energiekosten besser verstehen und optimieren?

Angesichts der Vielzahl von Faktoren, die die Energiepreise beeinflussen, ist es nicht immer leicht, den eigenen Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten im Blick zu behalten. Ein regelmäßiger Strom- und Gasanbietervergleich kann dabei helfen, die besten Tarife zu finden und sicherzustellen, dass Sie ihre Energiekosten reduzieren können.

Energiefuchs bietet Ihnen einen kostenfreien Service, um die besten Strom- und Gastarife zu finden. Wir analysieren Ihre aktuellen Verträge und helfen Ihnen, Einsparpotenziale zu identifizieren, indem wir die besten Angebote am Markt vergleichen. Und helfen Ihnen dabei Ihre Energiekosten langfristig durch unseren Jährlichen Vertragscheck zu optimieren.

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